Esoterik

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"Die Ursache des Unvermeidlichen ist Ignoranz" (Sri Nisargadatta Mahardj)

ESOTERIK

Der Gebrauch des Wortes Esoterik läßt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Vom altgriechischen esōterikós im 2. Jahrhundert nach Christi über den Gebrauch im Französischen „ésotérisme“ im Jahre 1828 in einem Buch von Jacques Matter, florierte der Gebrauch des Wortes nach dem zweiten Weltkrieg.

Das Wort „Esoterik“ hat sich in den letzten Jahren eher zum Schimpfwort entwickelt - speziell für die spirituell Fortgeschrittenen, oder für die, die sich dafür halten. Mir ist völlig klar dass die Esoterik ein viel zu großes Gebiet bezeichnet, als dass man irgend ein Urteil darüber abgeben könnte. Ich benutze das Wort im folgenden das Wort „Esoterik“ als Platzhalter für einen beliebigen Teilbereich, wobei ich davon ausgehen, dass das Gros der am Markt erhältlichen Angebote aus übergeordneter Sicht gleich sind.

Die ewig an der Materie Klebenden sehen in der Esoterik Okkultismus, Aberglaube oder bestenfalls Schnickschnack. Größtenteils ist man jedoch so generös, speziell dem eigenen Partner gegenüber, die „Verirrungen“ des anderen wissend lächeln zu übersehen.

BAUCHGEFÜHL

Diejenigen, die ahnen, dass es mehr gibt als Wissenschaft und rationaler Versand beweisen können, sehen die Esoterik als Weg in eine spirituelle Zukunft. Gerade weil sich das weite Feld der Esoterik mit spirituellen Themen beschäftigt, trifft es den „Nerv der Zeit“. Immer mehr Menschen merken, dass in ihrem Innern etwas ist, dass viele auch als Bauchgefühl bezeichnen. Auf das Thema Bauchgefühl gehe ich in einem eigenständigen Artikel ein, den ich hier verlinkt habe.

Dass nicht alles, was aus den unbewussten Tiefen unseres Geistes kommt richtig, schön und spirituell fortschrittlich sein muss, hat schon Sigmund Freud, der Vater der Psychoanalyse, gewusst. Er prägte auch die These, dass in jedem von uns ein Mörder sei. Das sind Worte, die man nicht nur im sogenannten Mainstream sondern auch im heiligen Reich der Esoterik gar nicht gerne hört. In Letzterem hat man und frau sich viel mit der Negativität, die überall um uns ist, auseinandergesetzt. Viele in der esoterischen Szene engagieren sich für eine bessere Welt.

Leider ist davon auszugehen, dass auf unbewußter Ebene in vielen Bereichen ein spirituelles Tuch gewoben wurde, mit dem man die Abgründe des menschlichen Geistes zudeckt. Auch auf kommerzieller Ebene wird viel Schwindel und Täuschung betrieben. Als Ersatz für die (Selbst-) Erkenntnis, welche mühsam zu erarbeiten ist, wird immer häufiger Fast Food für ein hungriges spirituelles Ego angeboten. Es gibt ständig etwas Neues. Die an Esoterik-Neuigkeiten Interessierten glauben, sie beschafften sich mit dem, was öffentlich dargeboten wird, - und natürlich für Geld dargeboten wird, - denn darum geht es ja -, echtes esoterisches Wissen zur vermeintlichen Lösung ihrer Probleme. Dabei wird das Wesentliche immer wieder übersehen. Das Wesentliche befindet sich im Innern nicht im Außen. Kein Objekt, keine Form, kein Mensch, Wesen, oder Götze kann ihnen das geben, was sie so sehr suchen. Alle Wege, die im Außen suchen sind Irrwege. Leider ist der menschliche Körper, mit dem wir uns alle identifizieren , so aufgebaut, dass wir mit im als Teil der Matrix in der Matrix nach Lösungen suchen, die dort nicht zu finden sind. In Gesprächen mit Suchenden fällt mir immer wieder auf, wie schnell abgenickt wird, dass wir kein Körper sind sondern Geist. Viele sagen, sie wüssten das, aber sie sollten besser sagen, dass sie davon gehört haben. Es handelt sich dabei eher um eine Art „spirituelle AGB“, die man als gelesen abhakt. Wer will sich schon mit dem Kleingedruckten befassen? So genau wollen wir dass doch gar nicht wissen. Wir alle suchen lediglich nach Erleichterungen für unser Leid und wollen unsere derzeit gefahrene Schiene hier und da verbessern. Nur sie Wenigsten sind bereit auf geistiger Ebene einen grundlegenden Wandel zuzulassen. Weiter kann ich an dieser Stelle nicht gehen.

Ich habe hier noch einige kurze Ratschläge: Vermeiden Sie das Attraktive, aber Unwesentliche. Es gibt Astralreiche und Universen ohne Ende, die alle ihre eigenen Meister und spirituelle Hierarchien haben. Viele davon sind sehr trickreich. Der Unvorsichtige kann von diesen faszinierenden Verlockungen leicht in die Falle gelockt werden. Der nach Erleuchtung Strebende weiß jedoch, dass das Ziel nicht über die Formebene erreichbar ist. Viele Menschen auf dem esoterische Pfad möchten sich spirituellen Bewegungen anschließen. Sie schauen voller Ehrfurcht auf die praktizierten Zeremonien und Gelübde. Nicht zuletzt sollten die geforderte Gebühren, welche auch liebevoll Energieausgleich genannt werden, ein Lämpchen angehen lassen. Manche Vereinigungen haben sogar Anwesenheitsverpflichtungen und teure Pflichtkurse.

In Wirklichkeit gibt es nichts, das man tun oder studieren oder dem man beitreten müsste. Es gibt keine Gesetze, Regeln oder Erfordernisse. Es gibt keine Rituale oder seltsamen Gewänder, und es sind auch keine schwierigen Atemübungen oder Haltungen notwendig. Viele New-Age-Gruppen scheinen weniger restriktiv, verlassen sich aber auf auf irreführende Informationsquellen oder sie vermischen Wahrheit mit Wunschdenken zu einem eigenartigen Cocktail. Sie legen viel Wert auf fremdartige Kleidung, ungewöhnliche Ernährung, sonderbare Haartracht, alle Arten von Ketten, Symbolen, Kartenlesen, medialen Gegenständen, Channelings, Medien, Chanten und Mantren. Nehmen Sie sich in Acht vor allen Manipulationen von Energien, Lichtfeldern, mystischen Visualisationen, Farben, mystischen Zahlen, Zeichen und „alten Geheimlehren". Manche "Propheten" behaupten, spezielle, private Anweisungen von Gott zu erhalten und werden selbsternannte Visionäre. All diese Irrlehren beruhen auf Form und Besonderheit. Die esoterische New Age Gemeinde bekommt immer mehr Ähnlichkeit zu einem Karneval. Da wimmelt es nur so von Beziehungen zu Raumschiffen, Ufos, Außerirdischen und Endzeit-Prophezeiungen. All diese Aspekte werden irreführenderweise als spirituell bezeichnet und von Vielen "nach Bedarf" akzeptiert - wie es gefällt. Man wird sehr leicht in den astralen Zirkus eingewickelt und denkt dabei, er sei „spirituell". Die ganze New Age Gemeinde verliebt sich in eine endlose Reihe von „Babas" und "Meistern" als Quelle von Weisheit. Radiästhetische Nachforschungen offenbaren, dass diese Leute ihre spirituelle Integrität gegen Macht über andere und den Anschein von Größe verkauft haben.

Zu warnen ist vor jenen Ego-Erleuchteten, die schon alles kennen und alles mitgemacht haben, die jahrelang Schulungen und Übungen und Ausbildungen durchlaufen haben und nun denken, sie würden sich auskennen. Sie leben inzwischen in einem fertig zugemauerten Elfenbeinturm egomaner Göttlichkeit, die in Wirklichkeit eine armselige Verirrtheit ist. Die meisten Bücher auf dem einschlägigen Markt stammen von solchen "Erfahrenen" Diese Menschen scharen Anhänger um sich und lassen sich von ihnen bewundern, und die Anhänger streben in dieselbe falsche Richtung, wollen möglichst so werden wie das Vorbild.


FREIHEIT

Die Menschen, und insbesondere all jene, die sich persönlich fortentwickeln wollen und an Erkenntnis und Erleuchtung interessiert sind, sagen, sie wollten Freiheit. Sie möchten sich ihre Freiheit nicht einschränken lassen und wollen einen Zugewinn an Freiheit. Was sie aber bekommen, ist weniger Freiheit. Und zwar vom ersten Schritt an. Sie orientieren sich nämlich an Richtungen, die sie von ihrer bereits vorhandenen eigenen Freiheit erlösen. Warum das? Die meisten Menschen suchen nur scheinbar mehr Freiheit. In Wirklichkeit treffen sie tief im Inneren die Entscheidung die Verantwortung abzugeben. Sie haben Angst davor selbst eine Entscheidung zu treffen und bevorzugen die Projektion auf äußere Umstände. Noch besser: Es wird ein Betätigungsfeld gesucht, das diese Freiheit scheinbar bietet um sich selbst zu versichern, man habe alles getan um der Unfreiheit zu entrinnen. Dies geschieht selbstverständlich völlig unbewusst und somit kann man sich "ehrlich" beklagen über die Zustände um sich herum. Die Angst vor der eigenen Macht ist ebenfalls tief unbewusst. Die Gründe für diese Angst kann ich hier nicht aufzeigen. Wenn es Sie interessiert lesen Sie etwas über den "Kurs in Wundern".

Was der Sucher sucht, ist Anschluß, ist Befreiung von der Einsamkeit, Befreiung von der Sinnlosigkeit, Befreiung von der Bedeutungsarmut seines eigenen Lebens. Man soll ihm einen Weg weisen, an den er sich halten, nach dem er sich orientieren kann. Und geschieht dies, so ist die fast automatische Folge die: Er wird sich besser fühlen. Er wird sich von seinem Leidensdruck erlöst fühlen. Und er findet andere, die ihn darin bestätigen. Ist das Freiheit? Nein, es ist Unfreiheit. Seine Ungewißheit, unter der er litt - das war Freiheit. Genau vor dieser Freiheit flüchtet er, weil er sie nicht ertragen kann. Natürlich sagt ihm das bei der Sekte, in die er gerät (und er kann nur in eine Sekte geraten, nicht auf den authentischen Weg zu Erkenntnis, Selbstbestimmung und Freiheit), keiner - woher auch? Es ist ja gerade die Basis der Sektengemeinschaft, das zu verdrängen. Unter Sekte verstehe ich selbstverständlich auch die etablierten Kirchen. Deshalb lehnt ihn dort ja auch keiner ab. Sondern man erzählt ihm, wie glücklich er sich schätzen könne, endlich den wahren Pfad gefunden zu haben. Die bloße Tatsache, dass er kommt, erweise, dass er vom Atem göttlicher Einsicht gestreift worden sei. Er gehöre nun zu den Auserwählten und steige hoch über das Alltagsleben hinauf. Bevor Ihnen jetzt übel wird, denken Sie noch einmal darüber nach, wie häufig und wo überall, dieses Schema auch in abgewandelter Form angewandt wird.

Ein Mensch, der es als Erleichterung empfindet, wenn man ihn von seinen Zweifeln erlöst und ihm mitteilt, was er tun soll, wendet sich von seiner Freiheit ab und geht den Weg in die entgegengesetzte Richtung, zur Unfreiheit.

SELBSTBESTIMMUNG

Mehr Freiheit ist mehr Selbstverantwortung. Mehr Selbstverantwortung kommt, indem Sie selbst mehr Verantwortung übernehmen. Nicht weniger. Wie lernen wir, mehr Selbstverantwortung zu übernehmen? Indem wir uns noch mehr auf eigene Beine stellen, und schlottern uns auch die Beine dabei vor inneren Zweifeln und Unsicherheit.
Mehr Selbstverantwortung ist Selbst-Entscheiden, es ist nicht: Mehr Genuß, mehr Lust, mehr Angenehmes, mehr Macht, mehr Geborgenheit, mehr Erfahrungen, mehr Selbstdisziplin, mehr Askese, mehr Arbeit, mehr Übungen. Das alles kann kommen oder nicht. Der erste, allesentscheidende Schritt ist, dass Sie es entscheiden und dem Druck, der durch dieses Allein-schauen-Müssen entsteht, standhalten. Die Einsamkeit aushalten, in die Sie geraten, wenn Ihre Weltbilder sich als falsch erweisen und vielleicht auch herauskommt, dass überhaupt alle Weltbilder falsch sind. In dem Moment, wo Sie durch diese Erkenntnis Ihrem (eingebildeten) Ich die Existenzgrundlage entziehen wird sich ein großes schwarzes Loch auftun. Sie werden fürchterliche Angst bekommen aber das ist der Beweis dass Sie richtig liegen weil Sie ihr "falsches Selbst" verlassen haben.

Bewerten Sie diesen Zustand der Desorientierung nicht negativ! Hören Sie auf die leiseste aller Stimmen in sich und bitten Sie um Rat. Verlassen Sie sich darauf, dass Ihre Seele Sie leiten wird und halten Sie die Augen und Ohren offen. Vielleicht bekommen Sie noch heute den entscheidenden Hinweis - auch von ganz anderer Quelle. Sie sind gerade jetzt dabei, einen wichtigen Schritt zu wagen.

ERLEUCHTUNG

Ein berühmter Sufi aus Zentralasien prüfte junge Männer, die seine Schüler werden wollten. Er stellte ihnen die Frage, ob irgend jemand dabei sei, »dem Unterhaltung lieber ist als Lernen, der streiten und nicht studieren möchte, der ungeduldig ist, der lieber nimmt als gibt? Wenn jemand dabei ist, soll er seine Hand heben.« Niemand rührte sich. »Sehr gut«, sagte der Lehrer, »nun kommt und seht einige meiner Schüler, die seit drei Jahren bei mir sind.« Er führte sie in einen Meditationssaal, in dem eine Anzahl Schüler in einer Reihe saßen. Er sprach zu ihnen: »Alle, die lieber unterhalten sein wollen als zu lernen, die ungeduldig sind und darüber streiten wollen, wer ungeduldig ist, alle, die lieber nehmen als geben - sie sollen aufstehen.« Da erhob sich die ganze Reihe der anwesenden Schüler. Der Weise wandte sich wieder an die erste Gruppe. »In euren Augen seid ihr heute bessere Menschen, als ihr es in drei Jahren sein könntet, bliebet ihr bei mir. Eure gegenwärtige Eitelkeit (Unaufrichtigkeit) hilft euch dabei, euch höher einzuschätzen als diese Schüler, die sich drei Jahre lang selbstloser Arbeit gewidmet haben. Wenn ihr jetzt nach Hause geht, so überlegt reiflich, ehe ihr irgendwann einmal wiederkommt, ob ihr überhaupt den Wunsch nach Besserung habt, oder ob ihr so bleiben wollt, wie ihr seid.« (Idries Shah: A Veiled Gazelle). Lesen Sie hier den schonungslosen Tatsachenbericht einer Satsanleherin. Externer Link zum Artikel der Zeitschrifft Connection

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