Das Bauchgefühl
Startseite

Bauchgefühl

Wikipedia definiert das Wort „Bauchgefühl“ als eine Begabung, auf Anhieb eine gute Entscheidung treffen zu können, ohne die zugrunde liegenden Zusammenhänge explizit zu verstehen. Eine Wahl „aus dem Bauch heraus“ ist eine Entscheidung die zustande kommt auch wenn bestimmte rationale Gründe vorliegen, die eine andere Entscheidung nahelegen. Viele gehen sogar so weit das Rationale als eine Art Kontraindikator zu benutzen. In gewisser Weise ist die Popularität des Bauchgefühls auch als eine Art Aufstand gegen das Establishment zu sehen. Den herrschenden Kräften aus Politik, Wirtschaft und Medizin, die Ihre Entscheidungen aus einer an der Materie und am Schein klebenden und daher nicht ganzheitlichen Ratio treffen, stoßen vermehrt auf intuitiven Widerstand. Manchmal denke ich, dass das Bauchgefühl schon allein deshalb an Popularität gewann.

Und irgendwie hat das Ganze ja auch einen gewissen Charme, da jeder, der sich auf dieser Welt umschaut und richtig hinschaut sich der Einsicht nicht erwehren kann, dass wir in einer Welt des Wahnsinns mit der Überschrift „Fressen oder gefressen werden“ leben. Dieses Prinzip wurde und wird ja sogar an Schulen als völlig logisch und „leider“ richtig gelehrt. Dieser „Sieg“ der Logik über das Gefühl wird aber von vielen nicht hingenommen. Immer mehr Menschen werden gewahr, dass es Wahrheiten jenseits der Ratio gibt. Unter dem Sammelbegriff „Bauchgefühl“ bildete sich eine Art Gegenbewegung zur herkömmlichen rationellen Art der Entscheidungsfindung.

Inwieweit ist nun dem Bauchgefühl zu trauen? Ist die Wahl aus dem Bauch heraus allein deshalb profund, weil sie der Ratio, der Logik und auch manchmal der Vernunft entgegenläuft? Das allein kann es eigentlich nicht sein. Handelt es sich dann beim Bauchgefühl um Eingebungen von „oben“? So mancher glaubt das und ich denke, dass es durchaus Warnungen und Lenkungen „von oben“ gibt. Aber was ist mit den restlichen (Bauch-) Gefühlen? Haben auch diese eine „Berechtigung“. Das Wort „Berechtigung“ habe ich hier absichtlich gewählt, weil es in diesem Zusammenhang oft benutzt wird. Was ist in diesem Zusammenhang mit dem Wort Berechtigung gemeint? Etwa, dass ich mithilfe des Gefühls (und um nichts anderes handelt es sich) eine richtige Entscheidung getroffen habe? Oder will das Wort „Berechtigung“ sagen, dass (Bauch-)Gefühle die Emanationen höherer Mächte sind und dass alles irgendwie gelenkt wird und wichtigen für uns jedoch undurchschaubaren Regeln und Gesetzen (jenseits unserer Kontrolle) unterliegt? Ich befürchte, dass das Letztgenannte zutrifft. Viele Menschen glauben an höhere Mächte, die auf undurchschaubaren Wegen ihr Schicksal beeinflussen. Das steht allerdings der grundlegendsten Regel des Universums von Ursache und Wirkung diametral gegenüber - es sei denn ich glaube nicht daran, dass ich der Entscheider meines Schicksals bin. Ja, ich glaube an die Existenz höherer Mächte genauso, wie ich an die Existenz einer geistigen Welt glaube. Aber ich glaube nicht, dass diese Mächte in irgend einer Weise verantwortlich für mein Schicksal sind, auch wenn es manchmal so aussehen mag. Ich habe unlängst eine Buchpublikation gesichtet, in der der „Bauchentscheidung“ eine gewisse Intelligenz zugeschrieben wird. Ohne das Buch gelesen zu haben, darf ich allein vom Titel und der Kurzbeschreibung davon ausgehen, dass hier der Bauchentscheidung eine Intelligenz zugeschrieben wird, die „einer spezifischen Logik folgt“. Ist das Bauchgefühl wissend? Und woher nimmt es das Wissen?

Offensichtlich ist eine grundlegende Betrachtung dessen, wie ein Gefühl überhaupt entsteht und wirkt, angebracht. Meine Betrachtungen können durchaus von denen der etablieren Wissenschaft abweichen, aber bestimmt Sie haben auch nichts anderes von mir erwartet.

In der etablierten Psychologie wird mehrheitlich davon ausgegangen, dass ein Gefühl als das gewahr werden einer Emotion bezeichnet werden kann. Auch ist seit den Forschungen Sigmund Freuds klar, dass es so etwas wie versteckte Emotionen gibt. Freud postulierte, dass In jedem von uns ein Mörder steckt. Das wäre eine gewaltige Emotion, die dahinter steckte. Nicht nur ich gehe davon aus, dass Freuds Annahmen richtig sind und dass diese unsichtbare Bestie, die in jedem von uns lauert ein Bündel von starken Emotionen ist, die, sind sie erst einmal freigelassen, großen Schaden anrichten können. In der Regel treten diese verdrängten Emotionen nur stark sublimiert an die Oberfläche unserer Wahrnehmung. Der Mord wird nicht mit dem Messer sondern psychologisch verübt. Wichtig für uns an dieser Stelle ist nur die Tatsache, dass es so etwas wie verstecke inaktive Emotionen gibt.

Hier verlassen wir nun die festgetretenen Boden der klassischen Psychologie. Das Wort Emotion kommt ja aus dem Lateinischen und heißt soviel wie Bewegung, Erregung. Ist Erregung kein Gefühl? Der Unterschied zwischen Emotion und Gefühl erscheint mir nur erklärbar, wenn ich konstatiere, dass es Gefühle mit und ohne Emotion gibt. Im deutschen Sprachgebrauch wird das Wort „Gefühl“ auch für Dinge angewendet wird, die mit einer Emotion nichts zu tun haben. So ist es beispielsweise mit der „Ahnung“. Wenn jemand etwas ahnt, sagt er: ich habe das Gefühl, dass das und das so und so ist. Eine Ahnung muss aber nicht emotional sein. Also können wir sagen: es gibt Gefühle mit und ohne Emotion. Letztere bezeichnet man eher als Ahnung. Zu guter Letzt gibt es dann noch die körperlichen Gefühle. Das sind körperliche Reaktionen, wie zum Beispiel Schweißausbrüche oder kalten Hände. Oft ist eine Emotion wie beispielsweise Angst dafür verantwortlich. Ist diese Emotion verdeckt kann das Körpergefühl auf eine solche Emotion hindeuten. Körperliche Reaktionen oder Gefühle können also auf verdeckte Emotionen, Erwartungen oder Überzeugungen hindeuten (Pawlowscher Effekt - Konditionierung).

Es ist nur logisch anzunehmen, dass eine Emotion nicht einfach grundlos besteht. So wie jede Körperliche Reaktion hat auch jede Emotion (welche man auch als psychische Reaktion bezeichnen kann) eine Ursache. Bei Menschen die den Bombenterror aus dem zweiten Weltkrieg noch kennen löst eine gewisser an- und abschwellender Heulton eine Emotion aus - nämlich Angst - Angst vor Bomben. Auch wenn heute klar ist, dass keine Bomben mehr fallen löst ein solcher Heulton bei den betroffenen Angst aus. In der Psychologie nennt man das Konditionierung. Inwieweit ist nun eine solchen Emotion zu trauen? Ja, sie hatte einmal eine sogenannte „Berechtigung“. Aber heute nicht mehr. Wenn das auslösende Ereignis unbekannt ist, weil es verdrängt wurde wird es schwierig den Auslöser zu finden. Emotionen oder körperliche Reaktionen können „grundlos“ auftauchen und wieder verschwinden. Es müssen nicht immer Traumata sein. Es könne ganz einfache verdrängte Gedanken/Gefühle/Überzeugungen sein, die man sich nicht gestattet und die man bei sich selbst nicht sehen will. Was man bei sich selbst nicht sehen will wird dissoziiert und dann projiziert. Alles dissoziierte muss projiziert werden. Das ist eine Art psychologisches Gesetz. Projiziert wird auf alles Mögliche im Außen wozu auch der eigene Körper gehört (Stichwort Krankheit).

Die oft gehörte Aussage: „Dieses Gefühl ist berechtigt“ ist irreführend. Es müsste wohl heißen: „Dieses Gefühl hat mich richtig geführt“. Wenn ich das Wort „berechtigt“ in diesem Zusammenhang gebrauche impliziere ich Kraft meiner Logik, dass Gefühle, die mich scheinbar irreführen keine (Existenz-) Berechtigung haben. Das Wort „scheinbar“ in diesem Zusammenhang benutze ich, weil wir Menschen nicht immer alles in voller Gänze überschauen, was gut für uns ist. Trotzdem maßen wir uns an zu entscheiden welche Gefühle eine Existenzberechtigung haben und welche nicht. Dabei ist es doch gerade die Arroganz der rationalen Logik, die man mit den Gefühlen als Führer überwinden wollte. Sollten wir auf den schrägen Ast geraten, dass alle Gefühle eine Existenzberechtigung haben (was wahr ist) und dass wir deshalb alle Gefühle als Hilfe für unsere Entscheidungen akzeptieren sollten (was nicht richtig ist, wie wir gleich sehen werden), machen wir uns zum Sklaven von geistigen Mechanismen, die wir nicht überschauen. Aber vielleicht machen wir es ja gerade deshalb - nämlich um die Verantwortung abzugeben und einer eigenen Entscheidung nicht ins Auge schauen zu müssen.

So können Situationen, Wahrnehmungen oder der bloße Gedanke daran, Auslöser für Emotionen sein, die an ähnliche emotionsauslösende Erlebnisse, Überzeugungen oder Erwartungen geknüpft sind. Dabei kann es schnell zur Verwechselung kommen, wie ich weiter oben anhand der Sirenen aus dem Krieg schon geschildert habe. Dann sagt man, das Gefühl sein nicht berechtigt. Aber ist es wirklich so? Das Gefühl selbst, welches der Emotion entspringt, die wiederum verknüpft ist an eine (bewusste oder unbewusste) Erinnerung, ist sehr wohl „berechtigt“ - nur die Verwechselung nicht. Ob das ursprüngliche Ereignis „real“ war oder nicht ist dabei völlig belanglos - möglicherweise handelte es sich dort ebenfalls um eine Verwechselung/Erinnerung an noch davor liegende Ereignisse.

Zusammenfassend kann man sagen, dass bewusste und unbewusste Erlebnisse, Überzeugungen und Erwartungen der Grundstein von Emotionen sind. Diese wiederum haften sich an (ähnliche) situationsbezogene Gedanken welche dann fälschlich als Auslöser des „Gefühls“ angesehen werden.

Das Bauchgefühl indes muss als Überbegriff für etwas herhalten, was mit einem Gefühl als solchem gar nichts zu tun hat. Nämlich das Wunschdenken so zu verkleiden, als sei es ein Bauchgefühl, dem wir als esoterisch fortschrittliche Menschen nachkommen sollten. Wir machen dies, indem wir uns die Sache um die es geht, nicht richtig anschauen. Wir nehmen Fragmente aus der Sache, die mit unserem Wunschdenken übereinstimmen und den Rest übersehen wir. Das alles findet in einem flüchtigen Vorgang statt, den wir vor uns selbst zu verschleiern suchen. Deshalb muss alles sehr schnell gehen. Wir agieren wie ein Zauberkünstler und tricksen uns selbst aus. Der Prozess endet mit einer Fehlwahrnehmung, die wir als Gefühl deklarieren, welches nicht zurückverfolgbar ist, weil es ja aus dem Bauch kommt. Das ganze bekommt noch einem hübschen esoterischen Anstrich und fertig ist das Bauchgefühl samt Rechtfertigung ihm nachzukommen.

 

Intuition


Da die Intuition leicht mit dem Bauchgefühl verwechselt wird ist es essentiell wichtig beides beim Pendeln außen vor zu lassen. Intuition oder Inspiration sind beides wertvolle Arten der Kommunikation mit unserem höheren Selbst, einer höheren Ebene der Wahrheit sozusagen. Leider werden diese Impulse oft durch das sogenannte Bauchgefühl überlagert, verzerrt und verwechselt. Die echte Intuition kommt ohne Emotion. Sobald die Intuition Wird die Intuition im Gedächtnis gespeichert gesellen sich Emotionen dazu und sie wird in einen ganz normalen Gedanken verwandelt. Jetzt, da sie in Verbindung mit Emotion ist, ist sie nicht mehr zu unterscheiden von all den anderen Gedanken, denen leider nie zu trauen ist. Wer meint Intuition oder Inspiration von anderen gedanklichen Impulsen aus dem Gehirn sauber unterscheiden zu können muss schon sehr genau hinschauen und vor allen Dingen eine gewisse spirituelle Erfahrung haben. Die meisten Menschen, die „Eingaben von oben“ zu haben meinen gehen meist ihrem eigenen Ego auf den Leim und sprechen mit Ihrem eigenen Gehirn. Sie sitzen quasi vor ihrer „hauseigenen spirituellen Daddelkiste“ und glauben tatsächlich die Gedanken seien von Gott o.ä.. Damit will ich nicht in Abrede stellen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mit geistigen Wesen kommunizieren. Ebenfalls weiß ich das geistige Wesen permanent versuchen Einfluss auf unsere Gedanken auszuüben. Nur sind das niemals „Gespräche mit Gott“. Solche im Ego Hochmut entstandene literarischen Postulate zieht dann die Kommunikationsbedürftigen an, wie der Misthaufen die Fliegen. Sollten Sie diesbezüglich „gefährdet“ sein, dann tun Sie sich und anderen einen Gefallen und lassen Sie ab von derartigem esoterischen Schnick-Schnack. Die Wahrheit ist meist unspektakulär, weil sie kein Spektakel braucht. Die Wahrheit läuft nicht mit einer Glocke durchs Dorf um Ungläubige und esoterische Interessierte zu sammeln. Lernen Sie die tonlose Stimme der Wahrheit vom lauten Geschrei der Welt zu unterscheiden. Eigentlich ist es ganz einfach und doch nicht leicht.

Intuition und Inspiration stellen sich meist am frühen Morgen oder nach einer Meditation ein. Je weniger ein Geist im Außen verhaftet ist desto empfänglicher ist er für Intuition. Es gibt auch noch ein andere Methode außerhalb der Radiästhesie in der sich geistiges direkt auf den biologischen Körper auswirkt, auf die ich hier aber nicht weiter eingehen kann.

Wenn Sie richtig Pendeln lernen möchten ist es unerlässlich alle Gefühle und Ahnungen aus Ihrem Geist während des Pendelns fernzuhalten. Wenn Sie glauben, dass Sie diese Dinge unterscheiden könnten, daß Sie Wahrheit von Täuschung unterscheiden könnten, dann lassen Sie sich bitte sagen: Sie können es nicht. Lernen Sie Demut und das Wissen, dass Sie nicht wissen. Sonst werden alle Bemühungen das Wissen aus den höheren Ebenen der Wahrheit zu erlangen vergeblich sein.


© 2013 MHO Koch Radiästhesie

 

Impressum AGB Kontakt